Il bar - Eine italienische Institution
Ob in großen Städten oder kleinen Dörfern - eine Bar gibt es in Italien an fast jeder Straßenecke. Der Begriff "Bar" hat dabei nichts mit Nachtleben zu tun, sondern ist - abgesehen von der Piazza, dem Dorfplatz - das Zentrum italienischen Lebens schlechthin.
Viele Italiener - wenn auch längst nicht alle - nehmen bereits das Frühstück in der Bar ein. Das Frühstück ist in Italien eine nur untergeordnete Mahlzeit und besteht - sofern zu Hause eingenommen - aus einem Kaffee und trockenen Keksen oder besser: aus einem Cappuccino mit frischem, süßem Gebäck (sog. Pasta) in einer Bar. So trifft man sich gleich morgens mit Nachbarn oder anderen Dorfbewohnern zum ersten Informationsaustausch. In der Regel wird das Frühstück im Stehen eingenommen - ein Cappuccino am Tresen kostet wesentlich weniger als am Tisch.
agsüber bieten die Bars neben Getränken auch kleine Snacks, z.B. belegte Brötchen an, sodaß auch die Mittagspause in der Bar verbracht werden kann. Abends auf dem Nachhauseweg lädt die Bar zu einem Aperitivo ein, nach dem Abendessen zu einem Grappa oder einem Amaro, einem Verdauungsschnäpschen. Nicht zu vergessen ein Schluck Mineralwasser bei großer Hitze im Vorbeigehen, ein Eis für die Kinder ... Gelegenheiten, eine Bar aufzusuchen, gibt es genug.
Die Bar ist ein reger Treffpunkt aller Generationen, geprägt durch permanentes Kommen und Gehen, lautes Reden und Gestikulieren. Speziell für Sportsfreunde gibt es vielerorts eine "Bar dello Sport", wo Fußballspiele gemeinsam angeschaut und laut kommentiert werden.
In kleinen Dorfbars geht es ruhiger zu. Hier sitzen alte Männer stundenlang vor der Bar, um Passanten zu beobachten, über Politik zu diskutieren oder Karten zu spielen.