Vin Santo - Genuß zum Schluß
Ein Gläschen Vin Santo bildet in der Toskana - zusammen mit dem harten toskanischen Mandelgebäck (cantuccini) - den Abschluß eines Menüs.
Die Herstellung eines Vin Santos ist recht aufwendig und wird deswegen oft nur in geringen Mengen und für den eigenen Verbrauch hergestellt. Dies ist auch der Grund, warum viele kleine Weingüter keinen Vin Santo zum Verkauf anbieten.
In der Regel werden die weißen Rebsorten Trebbiano und Malvasia dafür verwendet. Diese werden auf dem Dachboden zum Trocknen aufgehängt oder ausgelegt, was zu einer Konzentration des natürlichen Zuckergehaltes führt. Je nachdem, wie süß der Vin Santo werden soll, wird er zwischen November und Ostern gekeltert und mindestens drei Jahre in Eichen- oder Kastanienfässern auf dem Dachboden gelagert. Dort herrschen - im Wechsel der Jahreszeiten - extreme Temperaturunterschiede, die zur Reifung des Weines benötigt werden.
Man findet verschiedene Erklärungen für den Namen Vin Santo (deutsch: heiliger Wein). An manchen Stellen heißt es, der Name rühre daher, daß der Vin Santo auch als Messwein verwendet wurde bzw. nur an Feiertagen getrunken wurde. An anderer Stelle heißt es, der Wein hieße so, weil er in der Karwoche (settimana santa, deutsch: heilige Woche gekeltert würde.